Wertschätzung Archive

Newsletter Januar 2017

….und schon ist die Hälfte des Januars vorbei, und gestern haben wir noch Silvester gefeiert 😉

Ich hoffe, Du bist schwungvoll oder stimmungsvoll oder einfach nur schön hinein gekommen und erlebst ein gutes und erfülltes Jahr.

Es wird sicher seine Herausforderungen mit sich bringen. Die Energie für viele Veränderungen hat im vorigen Jahr Schwung geholt und kommt in diesem Jahr in Fahrt – sie ist nicht mehr zu stoppen. Wichtig ist für jeden von uns, die Geschehnisse im Auge zu behalten. Ich höre immer wieder, daß Zeitungen nicht mehr gelesen und Nachrichten nicht mehr gehört werden, weil sie Ängste schüren und überhaupt nur negativ sind.

Aus meiner Sichtweise stimmt das so nicht – es gibt auch viele gute Nachrichten, man muß sie vielleicht suchen. Andere wiederum werden ausführlich in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. So hat sich Antenne Düsseldorf vor kurzem einen ganzen Vormittag mit dem Thema Plastiktüten beschäftigt, und es fiel auf, wie sehr das Bewusstsein dazu schon angestiegen ist. Im Baumarkt stand neulich ein älterer Mann vor mir an der Kasse, und als er gefragt wurde, ob er eine (Plastik-) Tüte wollte, antwortete er ganz selbstverständlich: „nein, der Umwelt zuliebe.“ Finde ich stark, und je mehr von uns dazu Stellung nehmen, umso mehr kann sich verändern.

Und genau darum wird es in diesem und den folgenden Jahren gehen: aufzustehen und zu sagen, wenn wir etwas nicht wollen, wenn wir ein Unrecht sehen. In diesem

Informationszeitalter kann sich hinterher niemand mehr damit herausreden, er/sie hätte es nicht gewußt! Und wenn ich keine Nachrichten mehr sehe – ändert das denn etwas? Es beruhigt nur oberflächlich das Gewissen. Und die Ängste? Die Frage ist: wo habe ich meinen Fokus, wo ist meine Ausrichtung? Denn Energie folgt der Aufmerksamkeit, meine Energie verstärkt das, worauf sie ausgerichtet ist. Wenn ich mit Angst auf Angstszenarien reagiere, verstärke ich dieses Feld!!! Jede und jeder trägt zu dem bei, was ich „draußen“ sehe, auch wenn ich nichts damit zu tun haben will. Denn auch das hat seine Auswirkung. Ich kann nicht „nichts“ tun. Denn wenn ich einfach wegschaue, dann lasse ich damit zu, daß es geschieht!!!

Eine gute Ausrichtung sind zum Beispiel Dankbarkeit und Wertschätzung. Genau das ist es, was so vielen Menschen fehlt und was eine Möglichkeit zur bewußten Veränderung ist. Dankbarkeit und Wertschätzung für das, was ist. Wir leben in einem unglaublichen Luxus, und sind trotzdem ständig unzufrieden. Wir lassen uns von der Werbung verführen und versinken im Konsumrausch – wir laufen einer Möhre hinterher, die wir niemals erreichen werden, und wir bleiben leer, hungrig und frustriert.

Gestern erst hatte ich ein gutes Gespräch mit einer Kundin über Wertschätzung. Wo ist unsere Wertschätzung für die Kuh, die uns so viel von ihrem Leben unter schmerzlichen Bedingungen zur Verfügung stellt? Für die Bauern? Für die Lieferanten? Für die Bienen? Für die Erzeuger von Baumwolle und Seide? Für die Textilarbeiterinnen in Bangladesh und anderswo, die unter Verhältnissen arbeiten, die wir uns gar nicht vorstellen können? Jeder will es hier so billig wie möglich bekommen und merkt nicht (oder möchte es gar nicht wissen), wie sehr er damit ein System der Ausbeutung füttert. Letztendlich aber wird es auf uns selbst zurück geworfen – wenn wir nur noch wenig bezahlen wollen, sinken auch die Löhne, Produktionsstätten und Geschäfte müssen schließen und und und.

Wie viele alteingesessene Geschäfte mußten hier in Düsseldorf in den letzten Jahren aufgeben. Die Mieten wurden drastisch erhöht, damit der Vermieter mehr Geld bekommt. Die Menschen geben kein Geld mehr aus für Qualität, sondern lieber für billige Quantität. Und die großen Ketten breiten sich immer weiter aus, so daß inzwischen jede Stadt dieselben Geschäfte hat. Wollen wir das wirklich?

Wir alle sind daran beteiligt, es hat sich halt so eingeschlichen, daß wir uns keine Gedanken darüber machen. Aber es wird Zeit, daß sich das ändert, daß wir unsere Verantwortung sehen und die vielen Möglichkeiten, die wir haben. Denn sonst ist die nach unten trudelnde Spirale nicht mehr zu stoppen – es gibt einen Punkt, an dem keine Umkehr mehr möglich ist, ob es sich um den Start eines Flugzeugs handelt oder um den Klimawandel. Das Eis schmilzt in einer Schnelligkeit, daß der „point of no return“ erreicht ist. Es geht jetzt nur noch immer schneller, wie die Wissenschaftler entsetzt feststellen, und wir haben mit den Folgen zu leben.

Daher ist es für uns einfach eine Frage des Überlebens, innezuhalten, umzudenken, Mitgefühl zu entwickeln und dann zu handeln. Jede und jeder Einzelne ist dazu aufgerufen, kann und sollte etwas tun. In seinem ganz persönlichen Umfeld, mit kleinen Schritten.

In diesem Sinne wünsche ich Dir ein Jahr voller Mitgefühl, Dankbarkeit und Wertschätzung!

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