aus meinem Newsletter März 2020


20.03.2020 • Brigitte Machus • Stichwort(e):

Hättest Du Dir Silvester vorstellen können, daß keine 3 Monate später viele Grenzen weltweit geschlossen sind? Wir nicht mehr nach Österreich, der Schweiz, Italien, Dänemark und anderen Ländern gelassen werden? Daß Venedig und Rom Geisterstädte sind? Es keine öffentlichen Veranstaltungen mehr gibt, Schulen und Kitas geschlossen werden und Geschäfte kein Toilettenpapier mehr haben?

Ich habe wohl bisher noch nie hier in meiner Stadt leere Regale gesehen. Wir sind es so gewohnt, daß immer alles da ist, mehr als wir überhaupt brauchen, daß Hamsterkäufe gemacht werden aus lauter Panik vor einem eventuellen Mangel. 

Und das alles wird hervorgerufen durch winzig kleine Teile, die wir überhaupt nicht sehen können. Und da sie neu sind und wir bisher noch nicht mit ihnen konfrontiert worden sind, haben wir auch Angst davor. Wir glauben, die Kontrolle zu verlieren und ausgeliefert zu sein. Und dann klammern wir uns an Materie wie Toilettenpapier, um uns wieder sicher zu fühlen.

Und dann wird unter Umständen zu Gott gebetet, daß er doch bitteschön alles wieder richten solle….. Was hat eigentlich Gott damit zu tun? Wer läßt zu Billiglöhnen in China und anderen Ländern produzieren, um möglichst viel daran zu verdienen? Wer füllt die Läden mit unzähligen Dingen an, die wir gar nicht wirklich brauchen, sondern nur dazu dienen, daß wir uns übersättigt und gelangweilt fühlen? Wer bietet Billigflüge an, die kaum die Unkosten decken, damit wir die Welt überfluten? Nichts gegen das Reisen, ich reise selber gern, aber auch hier geht es um das Wie, und wir alle wissen, was ich meine. Wer fliegt zu Konferenzen hin und her, wo auch eine Online-Konferenz genügen würde? Das alles bricht jetzt zusammen, und Gott hat mit all dem nichts zu tun, das ist unser Problem, das wir zu lösen haben.

Eine Veränderung geschieht nur über unser Bewußtsein und die Bereitschaft, wirklich etwas umzusetzen, wieder Wertschätzung zu haben für das Leben und alles, was damit zusammenhängt, andere Menschen, die Natur….

Ist Dir schon aufgefallen, daß diese Krise auch Positives mit sich bringt? An manchen Orten in China kann man endlich wieder blauen Himmel sehen, weil die Luftverschmutzung enorm reduziert worden ist, und in Italien (Triest) hat man sogar wieder Delfine gesehen. Venedig und Rom (ich meine die Städte und nicht  die Menschen, die ihre Existenz verlieren) können durchatmen und werden nicht von Touristen überflutet, die riesigen Kreuzfahrtschiffe sind stillgelegt.

Mir kommt es vor wie ein persönliches und globales Reset. Wir alle werden zu dem Wesentlichen zurück geführt.

Dieser Virus ist ein Weckruf und zeigt uns sehr deutlich, wo wir stehen. Wir sollten uns nicht in Ängsten verheddern, denn damit schwächen wir unseren Körper und vor allem unser Immunsystem. Bleibe besonnen, nutze die Zeit, um Dich zu fragen was wirklich wichtig ist und wo Du unterstützen kannst. 

Bleibe bei Dir, atme bewußt, wertschätze jeden Atemzug, höre den Vögeln zu, vertiefe Dich in die aufblühende Natur, spüre die Wärme der Sonne auf Deiner Haut, spüre auch den Regen, Tropfen für Tropfen – es sind die alltäglichen Dinge, die die wirklichen Kostbarkeiten sind.


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Kommentare (1)

Danke schön.

Ich weiß grad nicht „wo wir stehen“, aber eine Veränderung merke ich auch. Nicht nur zum Negativen.

Wo ich unterstützen kann? Wo man selber etwas (für sich) verändern kann?

Ich glaube, dafür bräuchte ich noch etwas mehr Zeit.

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